Das Mittelalter-MMO Conqueror’s Blade ist nun für alle Spieler kostenlos auf dem PC spielbar. Doch taugt es auch was? Wir haben und den Strategie-Action-Mix angesehen.
Was ist überhaupt Conqueror’S Blade? Das neueste Spiel von My.com ist eine Mischung aus einem Acion-MMO á la Mordhau oder For Honor sowie einem Strategiespiel wie Total War. Ihr spielt erstmal einen Feldherren, den ihr direkt im Gefecht steuert. Ihr habt diverse Skills und Waffen zur Verfügung und haut damit andere Spiele rund Truppen kaputt.
Gleichzeitig kommandiert ihr aber auch einen Trupp Soldaten, die euch gehorchen und essenziell für den Sieg sind. Später eröffnet euch das Spiel außerdem einen Strategie-Modus, wo ihr Festungen und Ländereien erobert und zusammen mit anderen Spielern „Häuser“ á la Game of Thrones gründet und damit auf einer großen, offenen Map epische Kriege mit anderen Spielern führt.
So weit kam ich, der Jürgen, in den ersten Stunden und Schlachten des Spiels aber noch nicht, aber was ich bis dorthin erlebt habe, will ich euch hier schildern.
Die ersten Schritte in Conqueror’s Blade
So funktioniert die Charaktererschaffung: Conqueror’sBlade beginnt wie ein typisches MMORPG mit einem Charaktereditor. Dort wähltihr Geschlecht, Haarfarbe, Gesicht und andere Details aus.
Interessant ist auch eine Art Fragebogen zurCharaktererschaffung. Dort wird die Geschichte erzählt, wie euer junger Heldeinen alten Ritter trifft, der ihm verschiedene Fragen stellt. Je nachdem, wieihr antwortet, bekommt ihr andere Boni auf eure Charakterwerte.
Das ist meiner Meinung nach eine nette und atmosphärischeArt, schnöde Spielwerte zu verteilen.
Wie läuft das mit den Waffen und Klassen? Anstatt einerKlasse müsst ihr euch in Conqueror’s Blade für eine Waffe entscheiden. Das gibtan, welche Skills ihr habt. Anfange stehen unter anderem die folgenden Optionenzur Auswahl:
- Schwert und Schild, für einen ausgeglichenenKampfstil
- Große Schwungwaffen, wie eine chinesische Guan-DoStangenwaffe oder das riesenhafte Schwert Nodachi
- Zwei Dolche für schnelle Angriffe
- Eine dicke Muskete, die richtig reinhaut, aberewig zum Laden braucht
Erstmal könnt ihr nur eine Waffe nutzen und leveln, spätergibt’s aber die Möglichkeit, weitere Ausrüstung anzulegen und dadurch andere Skillszu bekommen. Im Tutorial darf ich erstmal alle Waffen in Ruhe testen, bevor ichmich für die erste entscheide.
So befehligt ihr die Truppen im Gefecht: Sobald ichim Tutorial die Grundlagen des Kampfes gelernt habe, darf ich endlich Truppenkommandieren. Denn als Truppführer auf dem Schlachtfeld seid ihr nur seltenallein unterwegs.
Die Einheit Speerträger, die mir zugeteilt wird, folgt mirbrav überallhin. Auf Knopfdruck kann ich sie beliebig auf dem Schlachtfeldantreten lassen, Formationen ändern oder den Sturmangriff oder eine Verteidigungshaltungbefehlen.
Das läuft angenehm einfach und die KI hat zumindest in meinen bisherigen Erfahrungen sich nicht allzu doof angestellt.
„Meine erste Schlacht“ oder „Was man in Conqueror’s Blade nicht machensollte“
So langsam werden mir die vielen Tutorials aber zu doof und ich brenne auf eine erste richtige Schlacht! Zum Glück gibt’s die auch bald, denn am Ende der Trainingsphase ziehe ich als Unterführer einer großen Söldnerarmee mit meinem Trupp in die Schlacht gegen einen Verräter, der sich in einer Burg verschanzt hat.
So läuft die erste Schlacht: Dort sehe ich erstmalsdie große Stärke von Conqueror’s Blade, denn das Spiel erschafft eine wirklichstarke Schlachtfeld-Atmosphäre. Hunderte von Soldaten rennen mit erhobenen Waffenauf die Front zu, Belagerungstürme rumpeln durch den Schlamm, riesigeTrebuchet-Schleudern ballern Felsen auf die feindlichen Stellungen und Pfeilesausen durch die Luft.
Und ich bin mit meinen treuen Soldaten mittendrin. Ich soll das feindliche Tor stürmen, das gerade von einer Ramme attackiert wird.
Darum ist Conqueror’s Blade NICHT Wie For Honor: Eifrig renne ich vor, just als das Tor krachend nachgibt. Ich habe eine Zeit lang gerne For Honor gespielt und nichts hat mir mehr Spaß bereitet, als die läppischen kleinen KI-Soldaten-Mobs gleich im Dutzend niederzumähen.
Tja, Conqueror’s Blade erinnert zwar grob an For Honor, aberden KI-Soldaten hat niemand gesagt, dass sie eigentlich nur harmloses Kanonenfuttersein sollen. Ich haue sie zwar recht schnell mit ein paar Hieben um, aber vonden eher harmlosen Strohpuppen aus For Honor sind sie weit entfernt.
So gefährlich sind die Schlachten: Vielmehr wehrensich die Gegner verbissen und nachdem ich ein paar umgehauen habe, finde ichmich mitten in einem Pulk aus wütenden Soldaten wieder, die erbost mit Äxtenauf mich einhacken!
„Hilfe! Holt mich hier raus!“ Rufe ich per Befehl meinen eigenenSoldaten zu! Die faulen Feiglinge müssen doch irgendwo stecken?!
Das tun sie in der Tat, doch die armen Jungs müssen sich selbst erst zu mir durch den Gegnerpulk durchkämpfen, während ich trotz verzweifelter Gegenwehr nicht rauskommen, da die Gegnerhorden alle Bewegung blockieren. So dauert es auch nicht lange und mein gerade noch stolzer Held geht in einem Wirbel aus Klingen zu Boden. Doof.
Darum ist Sterben doof: Nach einiger Zeit kann ich wieder respawnen, aber was ist das? Meine Soldaten sind weg und muss eine andere Einheit aus einem limitierten Fundus auswählen. Meine Speerträger sind wohl in meiner Abwesenheit bei dem vergeblichen Versuch, meinen Leichnam zu bergen, von den Gegnern völlig aufgerieben worden. Und anders als ich, der Held, haben die gewöhnlichen Infanteristen keine Respawns und bleiben tot!
Und wenn ich mir solche Aktionen noch ein paarmal leiste,sind irgendwann gar keine Truppen mehr da, die ich nach dem Respawn auswählen kannund ich muss ganz allein in die Schlacht ziehen. Angesichts der Killer-Soldatenauf der Gegenseite wird mir dabei ziemlich mulmig.
Daher gehe ich das nächste Mal etwas vorsichtiger vor undschau mir erstmal an, was die Gegner machen und was meine verbündeten Botsanstellen. Und siehe da, es gibt eine Lücke in der gegnerischen Reihe und ichbreche brutal an der Spitze meiner Formation durch und hacke mich durch die Feinde.Schließlich treffe ich auf den gegnerischen Heerführer und es entbrennt ein verbissenesDuell inmitten des Getümmels.
So spielen sich die Kämpfe: Auch im Zweikampf fällt schnellauf, das Conqueror’s Blade zwar ein wenig wie For Honor aussieht, aber dochnicht ist. Denn die Zweikämpfe sind eher ein wildes Gespamme von Skills undAngriffen. Ab und zu weiche ich Angriffen aus. Blocken scheint nicht so rechtzu klappen.
Aber mein wildes Geklicke hat Erfolg und der Gegner liegt schließlichim Staub. Die Schlacht ist gewonnen und ich kann endlich aus dem Tutorial rausins echte Spiel.
So geht es nach dem Tutorial weiter: Nach demTutorial wird mein Charakter aus der Söldnereinheit entlassen und kann seineeigene Karriere als Kriegsherr verfolgen. In einer großen Stadt nehme ich Aufträgean und gehe über ein Matchmaking in Instant-Gefechte, wo es im Grunde genausozugeht wie im Tutorial.
Ich kann im Team mit Mitspielern gegen die KI kämpfen oder ein15vs15-Match mit anderen Spielern wagen. Da jeder der 15 Spieler noch einenTrupp Soldaten mitbringt, kommt da einiges an Truppenstärke zusammen und manfühlt sich wirklich wie in einem mittelalterlichen Scharmützel.
Es gilt, Punkte zu erobern und zu halten. Dabei kommt es immer wieder zu verbissenen Massenschlägereien um die Punkte, die oft durch schiere Übermacht gewonnen werden.
Ab und an kommt aber ein cleverer Spieler auf die Idee undflankiert den großen Pulk, was dann recht schnell die Schlacht entscheidet.Solche taktischen Momente lockern dann das sonst oft recht unübersichtlicheGetümmel wieder auf.
Das sind die Rollenspiel-Elemente: Nach dem Kampfgibt’s dann Erfahrungspunkte für den Charakter sowie die Truppen als auch Geldund Items, um Held oder Soldaten weiter aufzumotzen.
Denn an RPG-Elementen spart Conqueror’s Blade keineswegs.Ihr könnt euren Helden verbessern, neue Werte lernen, Ausrüstung anlegen undaufmotzen und komplett neue Waffen nutzen.
Das Gleiche gilt auch für Einheiten. Ihr beginnt im regulären Spiel mit schäbigen Bauern, die ihr aber weiter verbessern könnt und schließlich durch kompetentere Einheiten aus dem Forschungsbaum ersetzt.
So werden aus den Bauernlümmeln irgendwann Elitetruppe wiePikeniere oder schwere Infanterie. Und euer Held, der anfangs noch in abgeranztenLumpen herumrennt, hat später eine strahlende Rüstung und messerscharfen Stahl dabei.
Mein Fazit zu Conqueror’s Blade
Das hat mir gut gefallen: Conqueror’s Blade macht Spaß, denn man fühlt sich wirklich wie ein Feldherr, wenn man Truppen in wilde Getümmel führt und sich dann durch die Reihen hackt und prügelt, bis endlich der gegnerische Anführer vor die Klinge kommt und man in einem verbissenen Zweikampf die Oberhand gewinnt. Dann fliehen seine Truppen und man kann erschöpft aber glücklich den Sieg auskosten.
Auch die vielen Rollenspiel-Elemente gefallen mir als MMORPG-Fansehr gut und ich liebe es, meine Truppen detailliert auszuarbeiten und auch anmeinem Helden selbst herum zu optimieren.
Das taugt mir weniger gut: Man merkt Conqueror’s Bladeleider auch an, dass es noch einige Macken hat. Die Animationen wirken imVergleich zu Spielen wie For Honor oft recht ungelenk und auch die Steuerungist arg hakelig. Oft treffe ich nicht, weil die Steuerung es vermurkst und geradein den dicken Getümmeln degenerieren Gefechte oft zu Gespamme von Skills.
Ebenfalls nervig ist mir bisher die Dominanz vonFernkämpfern aufgefallen, die ständig außer Reichweite herumtänzelten und mitFernwaffen schossen.
Aber trotz der Fehler und Mängel macht mir Conqueror’s Bladegerade viel Spaß und ich werde das Mittelalter-MMO so schnell nicht weglegen.Vor allem, weil ich ja noch den vielversprechenden Strategie-Part mit der offenenWelt spielen will.
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